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Sophia Wulfert

Frequenzeffekte bei der Verarbeitung von Konsonantenclustern im Deutschen

ErstbetreuerProf. Dr. Peter Auer
ZweitbetreuerJunProf. Dr. Adriana Hanulikova
Abstract

In meiner Dissertation untersuche ich, inwiefern die Verarbeitung silbeninitialer Konsonantencluster im Deutschen von der Häufigkeit ihres Gebrauchs abhängig ist. Dazu werden hochfrequente Cluster wie /ʃt-/ mit niedrigfrequenten Clustern wie /tʃ-/ hinsichtlich der Genauigkeit ihrer Verarbeitung in Perzeption und Produktion verglichen. Hauptziel der Arbeit ist festzustellen, ob für eine bessere Verarbeitung eher die Gebrauchshäufigkeit entscheidend ist oder eher die phonologische Wohlgeformtheit (vgl. Clements 1990) und ob sich L1- und L2-Verarbeitung in dieser Frage unterscheiden. Mithilfe eines Produktionsexperimentes (Nachsprechen von Nonce-Silben) und eines Perzeptionsexperimentes (Transkription von unter Rauschen präsentierten Nonce-Silben) kann gezeigt werden, dass hochfrequente Konsonantencluster sowohl in der Produktion als auch in der Perzeption einen Verarbeitungsvorteil haben, während die phonologische Wohlgeformtheit der Cluster keinen positiven Effekt auf die Verarbeitung hat. Beide Prozesse scheinen also den gleichen Einflussfaktoren ausgesetzt zu sein. In der Perzeption zeigt ein Vergleich mit einer Lernergruppe, dass der Vorrang der Frequenz vor phonologischer Wohlgeformtheit auch in der L2-Verarbeitung gilt.

DisziplinLinguistik
SprachenDeutsch
ForschungsrichtungSprachverarbeitung, Phonologie
SchlüsselbegriffeKonsonantencluster, Perzeption, Produktion, Versprecher