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Zielsetzung

Die zentrale Hypothese, die im Graduiertenkolleg verfolgt wird, ist, dass die Häufigkeit, mit der ähnliche oder gleiche sprachliche Ereignisse produziert und perzipiert werden – mithin ein Aspekt der sprachlichen Erfahrung –, die kognitive Repräsentation von Sprache beeinflusst. Es ist offensichtlich, dass Frequenz weder der einzige Faktor ist, der diesen Effekt hat, noch alle Bereiche des sprachlichen Wissens gleichermaßen für Frequenzeffekte zugänglich sind. Geht man aber prinzipiell von der Annahme aus, dass die mentalen Repräsentationen sprachlicher Strukturen sich zumindest in Teilen unserer Erfahrungen mit Sprache verdanken, so ist anzunehmen, dass die Häufigkeit, mit der wir bestimmten Elementen im sprachlichen Gebrauch begegnen, Auswirkungen auf das sprachliche Wissen hat. Die empirische Untersuchung und theoretische Modellierung der Wirkungsweise des Faktors Frequenz in den Arbeitsfeldern Phonologie und Morphosyntax in Sprachwandel, Spracherwerb und Sprachverarbeitung ist das Ziel des GRK.