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Innovative Formen des Lehrens und Studierens

  1. Strukturierte Kontroversen

    Die Anlage der jeweiligen Kollegthematiken soll von Beginn an einen lebendigen und Gegensätze zulassenden, ja ermutigenden Diskurs erlauben. Von daher gehört die Förderung einer reflektierten Argumentations- und fruchtbaren Streitkultur fest in das Konzept des GRK. Zu jeweils einer speziellen Kollegthematik treten zwei Teams (bestehend aus 3-5 ProfessorInnen und (Post)DoktorandInnen, ggf. auch einschlägigen Gästen, z.B. FRIAS-Fellows) zu einer insgesamt ca. 2-stündigen Debatte mit zunächst kurzen Reden und Gegenreden an, denen dann eine allgemeine Diskussion im Forum der GRK-Kollegiaten, BetreuerInnen und interessierten Gästen folgt. Beispielsweise zeigte sich in einem Oberseminar, das vier Mitglieder der HPSL-Gründungsinitiative gemeinsam im Sommersemester 2007 durchführten, dass gerade das offene, gemeinsame Streiten von zwei Parteien, die sich über universitäre Hierarchien und Fachgrenzen hinweg formieren, einen erheblichen Beitrag zur inhaltlichen Klärung sowie argumentativen Durchdringung und Schärfung der behandelten Thematik zu leisten vermochte. Darüberhinaus ist durch diese Veranstaltungsform ganz allgemein ein nachhaltiger Beitrag zur Ausbildung einer hochstehenden Diskussionskultur und zudem einer corporate identity im GRK zu erwarten.
  2. Selbstorganisierte Workshops

    Die DoktorandInnen organisieren einen Teil ihrer Ausbildung selbst in Form von internationalen Workshops. Die DoktorandInnen bekommen ideelle sowie finanzielle Unterstützung, um für ihre autonomen Workshops internationale Gäste einzuladen, die im Rahmen von Gastprofessuren (für in der Regel einen Monat) auch vor und nach dem Workshop in Lehre und Betreuung zur Verfügung stehen. Die Workshops sollen einmal pro Semester stattfinden. Pro Workshop wird jeweils ein Team bestehend aus 2-3 DoktorandInnen sowie 1 PostdoktorandIn verantwortlich zeichnen, so dass sichergestellt ist, dass jede(r) Doktorand(in) während der Kollegiatszeit an der Organisation von mindestens einem solchen Workshop beteiligt war.
  3. Master Tutorials

    Als innovative Kursform nach englischem Vorbild werden Master Tutorials angeboten, in denen maximal zwei oder drei Doktorandinnen und Doktoranden mit einem der internen oder externen Fellows des Freiburg Institute for Advanced Studies zusammenarbeiten, um einerseits grundlegende Texte und jüngste Arbeiten zu gebrauchsbasierten Sprachtheorien zu diskutieren (die oft von diesem Fellow stammen werden) und sich andererseits über Konzeption und Durchführung der Promotionsprojekte auszutauschen. Diese Form des Arbeitens im direkten Kontakt mit einem ‚Meister‘ oder einer ‚Meisterin‘ ist während der Laufzeit des Kollegs in herausragender Weise in Freiburg durch die erfolgreiche dritte Förderlinie in der Exzellenzinitiative möglich. Die Fellows am FRIAS arbeiten in der Regel mehrere Monate in einer ausschließlich dem Forschungsgespräch vorbehaltenen, privilegierten Arbeitsumgebung, die ein inspiriertes und hochmotiviertes Arbeiten auch mit Doktorandinnen und Doktoranden befördern wird. Der wissenschaftliche Koordinator des Kollegs ist dafür zuständig, die Kollegiaten über die Möglichkeit der Master Tutorials zu informieren, Kontakte zu Fellows am FRIAS herzustellen sowie die Master Tutorials zu organisieren.
  4. Autonome Datenübungen („data sessions“)

    Um eine möglichst aktive Beteiligung der KollegiatInnen am Kolleg von Beginn an zu gewährleisten, wird es vor allem in den ersten Semestern am GRK eine mithilfe der PostdoktorandInnen weitgehend selbstständig durchgeführte Reihe von data sessions geben, in denen – abhängig vom Stand der Promotionsprojekte – die konkrete Datenarbeit im Zentrum steht. Dies beginnt mit den für die einzelnen Projekte bestgeeigneten Methoden zur Auswahl, Erhebung, Aufbereitung und Bearbeitung von Daten und geht bis hin zur konkreten Datenanalyse und –interpretation. Dabei sollen sich die KollegiatInnen vor allem auch über die Schulter sehen und gegenseitig unterstützen können. Diese Datenübungen werden überwiegend in der Gruppe stattfinden; gerade mit dem Postdoc wird es aber auch one-on-one-Sitzungen (sprich Einzelbetreuung) geben.
  5. Kleine Arbeitsgruppen

    Alle Doktorandinnen und Doktoranden des GRK arbeiten in engem Kontakt mit Postdoktorandinnen und Postdoktoranden in kleinen Arbeitsgruppen. In der Regel setzen sich diese Arbeitsgruppen aus einem Postdoc, der am FRIAS arbeitet, sowie zwei bis drei Doktorandinnen und Doktoranden zusammen. Durch den intensiven Austausch sowohl in der Kleingruppe untereinander als auch mit Experten ihres Fachgebiets auf der Nachwuchsebene können die Doktorandinnen und Doktoranden des Kollegs in einer Forschungsumgebung mit flachen Hierarchien große wissenschaftliche Kreativität entfalten.